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Noto

Nur 1km entfernt von unserem Baglio liegt Noto, die „Hauptstadt des sizilianischen Barocks“ und eine der acht spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Im Jahr 1693 zerstörte ein furchtbares Erdbeben fast vollständig alle Ortschaften von diesem Gebiet, die danach im Spätbarockstil  der Zeit  wiederaufgebaut wurden: hauptsächlich für ihren homogenen urbanistischen und architektonischen Charakter stellen sie den Höhepunkt und die letzte Blütezeit der Barockkunst in Europa dar.

In Noto befinden sich prunkvolle Adelpaläste und wunderbare Kirchen. Wahrzeichen der Stadt ist aber ohne Zweifel die Kathedrale San Nicolò, die im Jahr 1776 an der Stelle mehrerer Vorgängerbauten vollendet wurde, dank der Mitarbeit der drei wichtigsten Künstler des sizilianischen Barocks: Rosario Gagliardi, Francesco Paolo Labisi und Vincenzo Sinatra.

Im März 1996 stürzten ein Teil der Seitenschiffe, das Mittelschiff und die ganze Vierungskuppel wegen Erosion ein: die Restaurierung dauerte elf Jahre und endlich wurde die Kathedrale im Jahr 2007 mit einer majestätischen Zeremonie wiedereröffnet.

Calabernardo, Calamosche, Vendicari

Nur 5km entfernt von Noto liegen die Strände von Noto Marina und Calabernardo, die in  diesen letzten Jahren verschiedene Dienste und Infrastrukturen für Touristen entwickelt haben. Dank den breiten Stränden mit feinem Sand und kristallklarem Wasser ist dieser Küstenstreifen einer der schönsten Italiens.

Noto Marina liegt direkt am wunderbar durchsichtigen Ionischen Meer, das hier hellgrüne und hellblaue Farben hat. Die weiten, runden, von üppiger Vegetation umrahmten Buchten profilieren die Küste, die teilweise sandig, teilweise kiesbedeckt oder felsig ist.

Wenn Sie nach Noto Marina in Richtung Pachino weiterfahren, werden sie nach einigen Kilometern den renommierten Strand Calamosche erreichen, den berühmtesten vom ganzen Naturschutzgebiet von Vendicari. Dieser Strand wurde auch vom italienischen Netzwerk „TIM“ als Standort für sein TV-Spot mit den Schauspielern Aldo, Giovanni und Giacomo gewählt. Außerdem hat Legambiente ihm 2005 den Titel “Der schönste Strand Italiens” in seinem Blauen Reiseführer (Guida Blu) verliehen. Diese kleine Bucht ist nicht länger als 200m und ihr Meereswasser ist immer ruhig und glasklar, dem der Karibik sehr ähnlich: das erklärt sich durch die Anwesenheit von zwei Vorgebirgen an seinen beiden Grenzen, die die Wellen und die Strömungen blockieren. Der Strand ist durch den Eingang auf der SP19 leicht erreichbar.

Wenn Sie noch einige Kilometer über die SP19 weiterfahren, kommen Sie am Naturschutzgebiet von Vendicari an. Diese fantastische Oase bietet eine große Vielfältigkeit von Flora und Fauna und ist ein Paradies für Vogelbeobachter: in einigen Jahreszeiten wird dieses Gebiet das geeignete Umfeld für zahlreiche Vogelarten, die hier eine Pause während der langen Migration von oder nach Afrika machen. Man kann im Herbst Reiher, Störche, Kormorane und im Winter Stockenten, Gänse und Seeschwalben beobachten. Die Oase wurde 1984 gegründet und ist mit Hütten für die Vogelbeobachtung ausgestattet.

Der Strand des Naturschutzgebiets von Vendicari ist einer der wildesten und unberührten vom ganzen Sizilien: er hat die Rangliste der 4 Segel des Blauen Reiseführers (Guida Blu) von Legambiente erlangt. Dem Strand gegenüber sieht man das Inselchen Vendicari und nördlich die alten Fischerhäuser und die Reste der antiken Tonnare: faszinierende Beispiele von industrieller Archäologie an der Küste.

Marzamemi und Cavagrande von Cassibile

5km nach dem Naturschutzgebiet von Vendicari, in Richtung Pachino, versäumen Sie nicht einen Spaziergang im charmanten Marzamemi. Dieses Fischerdorf wuchs um eine alte, jetzt aufgegebene Tonnare, wo Thunfisch verarbeitet wurde. Neulich wurde die Struktur restrukturiert und man kann dort Objekte und Produkte von dieser alten maritimen Aktivität ansehen: Boote, antike Werkzeuge, aber auch typische Leckereien, wie getrocknete Tomaten, Thunfisch, Pistazienpesto und Bottarga.

In den letzten Jahren ist Marzamemi für sein sommerliches Nachtleben im ganzen Südsizilien sehr berühmt geworden. Abends wird der weiße Stein der Gebäuden und der Gassen beleuchtet; kleine Restaurants, Cafés Cocktailbars und Geschäfte bleiben bis spät in der Nacht geöffnet und eine magische Atmosphäre entsteht. Die Leute kommen von der Umgebung, um an dieser „Movida“ teilzunehmen: genießen Sie sich auch einen Cocktail oder ein Abendessen im Freien!

Auf der gegenüberliegenden Seite von Vendicari, auf der Fahrt nach Syracus, befindet sich noch ein Juwel vom südöstlichen Sizilien: das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale Orientata Cavagrande del Cassibile“ und seine „Laghetti“ (Seechen).

Durch die Hybläischen Berge fließt der Fluss Cassibile, der über Jahrmillionen sein Bett gegraben und dabei Wasserbecken und Wasserfälle geschaffen hat. Die Spalten im Kalkstein heißen “Cave” (Steinbrüche) und schaffen eine einzigartige, atemberaubende Landschaft. Der größte und schönste Steinbruch ist zweifellos Cavagrande, ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 2.700ha. In einigen Punkten dieses Steinbruches erreichen die senkrechten Wände sogar eine Höhe von 250m und eine Breite von einem Kilometer.

Zahlreiche Wege durch ein wunderbares Gebiet mit vielfältiger Flora und Fauna führen bis zum Ende des Tales, wo sich die Wasserfälle und die Seechen befinden.

Netum (Antikes Noto)

Etwa 15km entfernt vom Baglio Genovesi befindet sich Netum, d.h. das „Antike Noto“. Um diese archäologische Stätte zu besichtigen, fahren Sie durch die Hügel. Sie werden an der Eremitage von San Corrado Fuori le Mura ankommen. Von hier fahren Sie noch weiter: nach dem wunderbaren Heiligtum Madonna della Scala werden Sie den Berg Alveria sehen und endlich die superbe Mauer von Netum bewundern, das seine Blütezeit im 16. Jh. v. Chr. erlebte. In dieser Gegend gehen die ersten Menschenansiedlungen auf die prähistorische Zeit, bzw. auf die Kultur von Castelluccio in der frühen Bronzezeit (18. – 15. Jh. v. Chr.) zurück. Bevor Sie am „Tor des Gebirges“ ankommen, d.h. am alten Eingangstor, können Sie die Höhle der Artischocke besichtigen: eine jüdische Katakombe mit einer gravierten Menorah, dem siebenarmigen jüdischen Leuchter. Kurz danach gibt es eine byzantinische Katakombe: die Höhle mit hundert Münden.

Nach dem Tor von Netum befindet sich links ein breiter Raum, wo einmal die Waffenkammer unter den Stallungen war, während rechts die Ruinen des Schlosses mit dem Hauptturm bleiben. Don Pedro de Aragon, Herzog von Netum und Bruder vom König Alfons V dem Großmütigen, ließ die Festung 1431 errichten.

Unter dem Schloss können Sie eine christlich-byzantinische Katakombe (6. – 7. Jh.) mit verschiedenen, in den Wänden gegrabenen Arcosolia besichtigen; weiter, immer rechts , eine klassisch-griechische Grabkammer unter dem Schloss.

An der linken Seite bewundern Sie dann das Hospital von San Martino, besser bekannt als Hospital der Madonna di Loreto, das mit einem in den Fels gegrabenen Raum, wahrscheinlich einem Oratorium, verbunden ist. Rechts finden Sie dagegen den Palast des Barons von Belludia mit verschiedenen Kammern und weiter, links, die Pfeiler der jesuitischen Kirche und die Ruinen des jesuitischen Kollegiums.

Ein schöner Spaziergang führt jetzt zum Hauptplatz Piazza Maggiore, dem Herzen der Stadt im 16. Jh. Von hier, wenn Sie rechts abbiegen, kommen Sie am Gymnasium (3. Jh. v. Chr.) an, wo die jungen Netini trainierten in Gymnastik: die Struktur ist teilweise in den Fels gegraben, teilweise im Mauerwerk realisiert.

Vom Gipfel des Hügels können Sie das Tal vom Karussell bewundern, wo die Quelle des Flusses Asinaro ist. Unten im Tal befinden sich die berühmten Ledergerbereien, die von den Arabern gegraben wurden und in einer wunderbaren Landschaft mit Seechen liegen: in ihrem sauberen Wasser können Sie sich im heißen sizilianischen Sommer erfrischen.

Nekropole von Finocchito

Etwa 7km entfernt von unserem Baglio, auf der SP “Noto – Testa dell’Acqua”, liegt ein Aussichtspunkt mit Blick auf einen schönen Steinbruch, die Cava di San Giuseppe. Von hier können den Berg Alveria mit den Ruinen von Netum, dem „Antiken Noto“, bewundern. Wenn Sie dann über dieselbe Straße weiterfahren, erden sie an der Kreuzung mit der SP “Testa dell’Acqua – Renna – Torresena” ankommen, die hügelab zum Berg Renna führt, der im Tal des Flusses Tellaro ist.

Wenn sie in diese Richtung hinfahren, werden Sie an einem staatseigenen Gebiet von Aufforstung mit einer kleinen unbefestigten Strasse links ankommen. Diese führt zum Berg Finocchito, der eine der wichtigsten Erhebungen der Hybläischen Berge in der Provinz Syrakus ist.

Hier befindet sich die Nekropole von Finocchito, eine einzigartige kulturelle, archäologische und naturalistische Ortschaft aus der spätneolitischer Zeit. Sie ist das Zeugnis der Anwesenheit der ersten griechischen Bewohnern im südöstlichen Gebiet Siziliens, die hier vor der größten Besiedlung der folgenden Jahrhunderte schon lebten.

Die Nekropole von Finocchito (600 v. Chr.) besteht aus Felsgräbern, die in den Berg Finocchito geschnitten wurden. In den Felsenkammern befinden sich außerdem viele Nischen, wo die Toten begraben wurden. Bemerkenswert sind auch ihre archäologischen Funde: Stein- und Knochenpfeilspitze, Keramiken und Schmuckstücke aus Metall, die im Archäologischem Museum Paolo Orsi von Syrakus ausgestellt sind.

Auf dem Berggipfel befand sich das alte Dorf der Sikeler, von denen der Name „Sizilien“ hergeleitet ist. Heutzutage bleiben von dieser Ortschaft nur die Ruinen der befestigten Ringmauer.

Das Dorf ist das älteste vom ganzen Sizilien, und geht auf dieselbe Zeit der Gründung der Stadt „Hybla“ zurück, deren Reste man in Pantalica, d.h. im aktuellen Gebiet von Sortino und Ferla, besichtigen kann. Leider bleiben nur wenige Ruinen auch vom Dorf auf dem Berggipfel. Innerhalb der alten Mauern kann man insbesondere noch einige alte Karrenstrassen sehen, die auf die Existenz einer echten Stadt mit Steinhäusern hindeuten: ein klares Beispiel von einem halbnomadischen Volk, das sesshaft geworden ist.

Ddieri von Baulì

25km entfernt von unserem Baglio, in der Nähe vom Bergdorf Rigolizia, befinden sich die noch wenig bekannten Ddieri of Baulì, in einem „Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung“, bzw. “Site of Community Importance – S.C.I.”: es handelt sich nicht von einem Naturreservat, sondern von einer besonders interessanten Zone, wo nur einige gesetzliche Einschränkungen zu beachten sind.

Die Ddieri von Baulì sind ein exzeptioneller Komplex von verschachtelten Räumen, die auf unterschiedlichen Höhen ins brüchige Gestein gearbeitet wurden. Sie sind miteinander durch ein Netz von Tunneln verbunden, die von einer byzantinischen Gemeinschaft gegraben wurden, die hier ein streng asketisches Leben in Harmonie mit der Natur führte.

Während der arabischen Invasion wurden die Ddieri von den islamischen Soldaten belagert, die die byzantinische Bevölkerung verjagten und dort ansiedelten, indem sie die Ortschaft in einen perfekten Militärstutzpunkt umwandelten. Später, mit der normannischen Eroberung, nahmen die Muslimen Zuflucht in den Ddieri und widersetzten sich lange Zeit, bevor sie kapitulierten.

Nach der Vereinigung Italiens wurden die Ddieri zu einer Höhle von Räubern, die gegen den Anschluss von Sizilien an das neu gegründete Königreich Italien kämpften. Unter ihnen war auch der berühmte Räuber Giovanni Boncoraggio.

Syrakus

32km entfernt von unserem Baglio, d.h. eine 20minuten Fahrt mit dem Wagen, können Sie Syrakus über die Autobahn leicht erreichen. Die Stadt befindet sich an der Südostküste Siziliens und hat eine solch enorme Dichte an Denkmälern, archäologischen Fundstätten und Gebäuden, dass sie zu Recht seit 2005 mit der Nekropolis von Pantalica den Titel des Weltkulturerbes der UNESCO trägt.

In der Gegend um Syrakus siedelten ab etwa der Mitte des 2. Jahrtausends Menschen, deren Hinterlassenschaften mit der Thapsos-Kultur zu verbinden sind. Ab dem 14. Jahrhundert v. Chr. war der Ort, wo später Syrakus gegründet wurde, eine der wichtigsten Stationen im Handel zwischen dem östlichen und dem westlichen Mittelmeer und im folgenden Jahrhundert lebten hier schon die Sikeler.

Die Stadt Syrákusai wurde einige Jahrhunderte später, im Jahr 734 v. Chr., gegründet, als dorische Siedler aus Korinth die Sikeler unterwarfen und ließen sich auf der Insel Ortygia nieder. Durch die günstige Lage am Ionischen Meer, die den Handel mit Korinth und den anderen Städten des östlichen Mittelmeers ermöglichte, gelangte die Stadt zu Reichtum und dehnte sich rasch auf das Festland aus.

In der klassischen Zeit war Syrakus so groß wie Athen und ohne Zweifel „die größte und schönste aller griechischen Städte“, wie Marcus Tullius Cicero berichtet.

Die Stadt spielte eine bedeutende Rolle in der kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung der Antiken. Dichter wie Aischylos, Pindar, Bakchyilides und Simonides versammelten sich am Hof der Stadt; Platon lehrte hier Philosophie und wählte Syrakus, um seinen idealen Staat zu verwirklichen; Archimedes wurde hier geboren und entwickelte hier seine Theorien und seine Kriegsmaschinen zur Verteidigung der Stadt.

Im Jahr 212 v. Chr. gelang es den Römern, Syrakus einzunehmen: die Stadt wurde Provinzhauptstadt und Sitz des Prätors der römischen Provinz Sicilia.

Nach dem Untergang Roms eroberten die Vandalen die Stadt im Jahr 450; kurz später, im Jahr 535, fiel sie für über drei Jahrhunderte an das Oströmische Reich und mit Kaiser Konstans II. wurde sie an Stelle Kostantinopels von 660 bis 668 sogar Regierungssitz.

Mit der arabischen Eroberung im Jahr 878 wurde Palermo die neue Hauptstadt und infolgedessen verlor Syrakus nach und nach seine Vormachtstellung: 1038 fiel es unter die Herrschaft des byzantinischen Generals Georg Maniakes, ab 1086 unter die Herrschaft der Normannen und ab 1221 unter die Herrschaft von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen.

In den Jahren 1542 und 1693 zerstörten zwei grausige Erdbeben die Stadt und viele andere Orte vom Val di Noto, und veränderten ihr Aussehen für immer. Alle Städte wurden im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut, einer Abwandlung des klassischen Barocks, die sich auf Sizilien im 17. und 18. Jh. entwickelte. Dieser Baustil kennzeichnete sich nicht nur durch die typischen Bögen und Verschnörkelungen des Barocks, sondern auch durch besondere Merkmale wie Putten, lachende Gesichter und auffälligen Schmuck.

Unter den touristischen Touren von Syrakus ist die archäologische ohne Zweifel die attraktivste. Sie sieht unter anderem die Besichtigung des Griechischen Theaters und des Archäologischen Parks der Neapolis vor.

Wie außenordentlich und großartig das Griechische Theater von Syrakus auch für die Antiken war, ist von den historischen Quellen bewiesen, die den Namen seines Architekten berichten: Damokopos, auch als Myrilla bekannt. Das Theater wurde im 6. Jh. v. Chr. erbaut und 300 Jahre später von Hieron II. erweitert. Zur römischen Zeit wurde das Theater auch für Gladiatorkämpfe und Tierhetzen verwendet.

Es ist sicherlich eines der am besten erhaltenen der Frühklassik und eines der größten, das die antiken Griechen errichteten: es hat ein Durchmesser von 138m und Platz für 15.000 Zuschauer; außerdem sind von den  67 originellen, in den Fels geschlagenen Sitzreihen noch 42 erhalten.

Im Sommer finden Theateraufführungen und Konzerte noch heute regelmäßig statt.

Der Archäologische Park der Neapolis enthält die meisten Bauwerke der antiken Stadt und hat eine Fläche von 240.000qm. Er befindet sich auf dem Festland und sein Name „Neapolis“ geht auf die griechischen Siedler zurück, die hier auf dem Hügel Temenite ihre „neue Stadt“ gründeten. Der Park ist ein echtes Freilichtmuseum und das Resultat eines ehrgeizigen Projekts der 1950er Jahre, das alle Denkmäler von der Archaischen Zeit bis zur Römischen Antike in einem einzigen Ort vereinigen wollte.

Syrakus hat auch hervorragende Beispiele von Militärarchitektur.

Bemerkenswert ist zuerst das Castello Eurialo, dessen Name vom griechischen Wort „eyryélos“ (mit der Form eines Nagels) stammt. Ursprünglich befand sich diese Burg auf dem höchsten Punkt der antiken Stadt, heute liegt es im Stadtteil Belvedere, etwa sieben Kilometer entfernt von Syrakus.

Die Festungsanlage wurde von Dionysios I. in sechs Jahren (402-397 v. Chr.) errichtet, als Syrakus sich auf den Konflikt gegen die Karthager für die Kontrolle von Ostsizilien vorbereitete. Zur Verteidigung der Stadt entschied Dionysios I., die Epipoli (Oberstadt) zu verstärken, die während des athenischen Angriffs und Siegs in den Jahren 415-413 v. Chr. ein Schwachpunkt gewesen war. Dionysios I. ließ daher das gesamte Plateau von einer insgesamt 32km langen Mauer umschließen: seine Entscheidung bewies sich als richtig und Syrakus gewann den Krieg. Um eine solche Mauer so schnell zu bauen, war eine Mobilisierung von 60.000 Menschen und 6.000 Paaren Ochsen notwendig. Gleichzeitig wurden auch verschiedene unterirdische Tunnels gegraben, durch die die Soldaten sich rasch bewegen konnten, ohne vom Feind erblickt zu werden.

Im Jahr 214 gelang es den Römern, die Stadt zu erobern: an den Kampfhandlungen nahm auch der weltberühmte Mathematiker Archimedes teil, der bei dieser Gelegenheit verschiedene Kriegsmaschinen entwickelte, wie Wurfmaschinen, Katapulte und vor allem Brennspiegel, die das Sonnenlicht umlenkten und fokussierten und von großer Entfernung die Schiffe der Römer in Brand stecken konnten.

Auch der schöne Panoramablick von hierhin lohnt einen Besuch

Palazzolo Acreide mit seinem Griechischen Theater – Nekropole von Pantalica

Nur 30km entfernt von unserem Baglio liegt das faszinierende Palazzolo Acreide auf den Hybläischen Bergen, in dessen Nähe auch die Nekropole von Pantalica sich befindet.

Es ist eine der acht Spätbarockstädte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurden. Außerdem nimmt Palazzolo Acreide an der Kulturroute „Die schönsten Dörfer Italien“ teil.

Schon im 11. – 10. Jh. v. Chr. lebten Sikeler in kleinen Gruppen und Dörfern in der Gegend um Palazzolo Acreide. Die aktuelle Stadt hat aber einen griechischen Ursprung und wurde im Jahr 664 v. Chr. mit den Namen Akrai von Einwohnern der Stadt Syrakus gegründet, die die Wege zu den Städten im Süden schützen und den Handel mit dem Binnenland sichern wollten. Aus diesen Gründen wurde die Stadt relativ wichtig und reich. Mit dem Ende des Römischen Reiches verlor sie aber allmählich an Bedeutung und nach der Zerstörung der Araber im 9. Jh. wurde sie verlassen. Erst im 12. Jh. entwickelte sich eine neue Stadt mit dem Namen Palazzolo um einer normannischen Burg.

Das schwere Erdbeben vom Jahr 1693 zerstörte einen Großteil der Stadt, die langsam in den folgenden Jahrhunderten wieder aufgebaut wurde. Palazzolo Acreide hat deshalb zahlreiche sehr schöne Kirchen und Paläste im Stil des sizilianischen Spätbarocks.

Bei einer Besichtigung verpassen Sie aber nicht das schöne Griechische Theater, das sich im Ausgrabungsgebiet der antiken Stadt Akrai, im Westen der aktuellen Stadt, befindet.

Das Theater mit Blick auf den Ätna wurde im 2. Jh. v. Chr. erbaut, auch wenn sein Bau oft Hieron II. zugeschrieben wird, der es erneut hat. Mit seinen 600 Plätzen, ist das Theater relativ klein, aber er ist eines der am besten erhaltenen Theater der Antike. Im Gegensatz zum Theater in Syrakus, für dessen Bau der Fels entfernt wurde, liegen die Sitzreihen hier einfach an einem sanften, natürlichen Hügelhang. Außerdem ist dieses Theater durch einen Tunnel mit der Agorá  und dem Buleuterion der Stadt direkt verbunden.

Nicht zu weit von Palazzolo Acreide befindet sich das Anapo Tal mit dem gleichnamigen Fluss: eine einzigartige Synthese von Natur, Archäologie, Geschichte und Kultur. In dieser Gegend, wo Flora und Fauna äußerst reich und vielfältig sind, liegt auch die Nekropole von Pantalica, zwischen Sortino und Ferla.

Die Nekropole von Pantalica ist eine der größten Nekropolen Siziliens und besteht aus mehr als 5.000 Kammergräbern. Sie wurde vom 13. Jh. v. Chr. bis zum 8. Jh. v. Chr. genutzt. Dann wurde Sizilien von den Griechen besiedelt und damit begann der Niedergang der Stadt.

Sie liegt in einer wunderbaren Lage auf den Hybläischen Bergen, an den Hängen von einem breiten Hochplateau zwischen den Flüssen Anapo und Calcinara.

Die Fundstücke dieser wichtigen archäologischen Stätte bestehen aus Keramiken, Waffen, Werkzeugen und Gegenständen zum Haushalt und sind im Archäologischen Museum von Syrakus ausgestellt.

Die Entdeckung und die meisten Ausgrabungen verdanken wir den beiden italienischen Forschern Paolo Orsi und Bernabò Brea, die zu den exzellentesten Archäologen der Welt zählen.

2005 erklärte die UNESCO die Nekropole von Pantalica zusammen mit Syrakus zum Weltkulturerbe.

Modica – Scicli – Ragusa und die Schauplätze der TV Serie “Kommissar Montalbano”

In einer halbstündigen Autofahrt von unserem Baglio, über die SS115, kommen Sie in Modica an.

Diese Stadt ist eine der acht Spätbarockstädte des Val di Noto, die zum UNESCO-Welterbe 2002 erklärt wurden, weil sie ein „herausragendes Zeugnis für den überschwänglichen Genius spätbarocker Kunst und Architektur bilden“.

Modica besteht geographisch aus „Modica Bassa“ (Unterstadt) und “Modica Superiore” (Oberstadt). Die erste erstreckt sich in den Tälern westlich und östlich eines Felsvorsprungs; die zweite ist dagegen die alte Stadt auf der Anhöhe.

Das schreckliche Erdbeben des Jahres 1693 war für diese Stadt ein sehr schwerer Schlag: Modica verlor viele Einwohner und alle wichtige Gebäude, wie andere Ortschaften des Val di Noto, die in den folgenden Jahrhunderten im sizilianischen Barockstil wieder aufgebaut wurden.

Unter den zahlreichen prunkvollen Kirchen und Gebäuden ist die Barockkathedrale des Heiligen Georgs ohne Zweifel bemerkenswert: sie wird sehr oft als Symbol des sizilianischen Spätbarocks bezeichnet.

Die Kathedrale befindet sich am Ende eines Treppenaufgangs mit 250 Stufen und ist in der Liste der Welterbe von UNESCO. Sie wurde nach dem Erbeben noch glanzvoller und prächtiger wieder aufgebaut, dank der Arbeit des berühmten Architekten Rosario Gagliardi aus Syracus, eines der Hauptvertreter des sizilianischen Barocks, der in derselben Zeit auch die Kathedrale von Ragusa entworfen hat.

Im Jahr 1738 fand die Wiedereröffnung der Kirche mit einer majestätischen Zeremonie statt.

Sehenswert in Modica ist auch das Geburtshaus des berühmten italienischen Schriftstellers Salvatore Quasimodo, wo er am 20. August 1901 zur Welt kam. Nobelpreis für Literatur im Jahr 1959, lebte er in den ersten 14 Monaten seines Leben in diesem Haus, das sich unter dem städtischen Glockenturm befindet und jetzt ein Museum ist. Im Zimmer des Schriftstellers kann man ein einfaches Eisenbett, einen Betstuhl, ein Keilkissen und andere Möbel und Einrichtungsgegenstände vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

Scicli ist eine bezaubernde Barockstadt mit dem Aussehen einer lebenden Krippe.

Sie ist eine der acht Spätbarockstädte des Val di Noto, die zum UNESCO-Welterbe 2002 erklärt wurden.

Via Mormino Penna, mit verschiedenen Gebäuden aus dem 18. Jh., ist ein echtes Meisterwerk des sizilianischen Spätbarocks. Verpassen Sie nicht den Palazzo Beneventano, der als der schönste Barockpalast vom ganzen Sizilien geschätzt wird.

In diesen letzten Jahren ist Scicli Drehort der erfolgreichen TV Serie „Kommissar Montalbano“ gewesen, nach den Kriminalromanen vom Andrea Camilleri. Die Geschichten spielen in der fiktionalen sizilianischen Stadt Vigatà und viele der TV Episoden wurden in der Provinz Ragusa verfilmt.

Das Polizeipräsidium von Montalbano befindet sich in Scicli: das Polizeikommissariat von Vigatà ist in der Realität das Rathaus von Scicli.

50km entfernt von unserem Baglio liegt Ragusa, das im Jahr 2002 mit anderen spätbarocken Städte des Val di Noto von der UNESCO-Welterbe erklärt wurde.

Ragusa befindet sich auf den Hybläischen Bergen, die bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt waren. Die ganze Gegend wurde später zuerst von den Sikanen und danach von den Sikelern bewohnt, die die Siedlung namens Hybla sehr wahrscheinlich gründeten. Mit der Eroberung Siziliens durch die Römer wuchs die Stadt zu einem regionalen Zentrum mit dem Namen Hybla Heraia.

1693 war wurde die Stadt von einem tragischen Erdbeben fast vollständig zerstört, das mehr als 5.000 Opfer verursachte. Der Wiederaufbau fand im 18. Jh. statt und seitdem der Stadtkern besteht aus zwei Teilen, die durch eine Schlucht getrennt sind. Im Osten liegt „Ragusa Ibla“, die Unterstadt, an der Stelle der alten zerstörten Stadt, und stellt prächtige Kirchen und Paläste im Stil des sizilianischen Barocks vor. Im Westen auf einer Anhöhe liegt die geometrischere und nüchternere Oberstadt „Ragusa Superiore“, wo der Großteil der Einwohner lebt.

Die meisten Schätze, bzw. über 50 Kirchen im Stil des Spätbarocks, befinden sich in „Ragusa Ibla“. Die einzigen Ausnahmen sind einige schöne Verwaltungsgebäude und die Kathedrale vom Heiligen Johannes dem Täufer (18. Jh.), die mit ihrer Fassade im typisch sizilianischen Barockstil zweifellos das schönste Gebäude von „Ragusa Superiore“ ist.

In einigen Episoden der TV Serie “Kommissar Montalbano” erscheint Piazza Pola von „Ragusa Ibla“ mit dem fiktionalen Polizeikommissariat von Montelusa.

Die Schauplätze der TV Serie “Kommissar Montalbano”

Ein Tag in den Drehorten von Montalbano kann in Marinella anfangen, wo man baden und schwimmen kann. Es handelt sich von einem fiktionalen Städtchen, wo der Kommissar in seinem schönen Haus direkt am Meer lebt und wo er oft unter einer angenehmen Veranda mit seinen Gästen am Abend isst.

Marinella entspricht in der Realität dem kleinen Punta Secca, einem Bezirk von Santa Croce Camerina, und das Haus von Montalbano ist eben direkt am Ufer.

Die ländlichen Villen und die Masserie auf dem hybläischen Gebiet – Castello Donnafugata

In tutti gli episodi della fiction di Montalbano le ville e le masserie degli Iblei, in cui vivono possidenti agrari o ricchi borghesi, dominano incontrastate. Sono residenze sobrie, che si aprono sulla campagna nel paesaggio scarno degli altopiani, cinte da muri a secco.

Sironi ha scelto per le ambientazioni de “Il Commissario Montalbano” le più belle tra quelle neoclassiche e neogotiche: Villa Denaro Papa, Villa Veninata e ovviamente il Castello di Donna Fugata, la più sontuosa residenza di campagna degli Iblei, set televisivo anche del film di Luchino Visconti “Il Gattopardo”.

Un’architettura eclettica miscela lo stile neogotico delle logge con quello neoegizio delle sculture e con gli echi neoclassici della Coffee House, immersa in un lussureggiante parco. E’ qui che si svolge la corsa dei cavalli del penultimo episodio della nuova serie di Montalbano, dal titolo “La pista di sabbia”.